Die hallesche Stadtverwaltung hatte ursprünglich geplant, die Nutzungsbeiträge für die städtischen Kindertageseinrichtungen und Kindertagespflegestellen massiv anzuheben. Geplant war eine durchschnittliche Steigerung um 27 Prozent, was bei einer Maximalbetreuung eine Mehrbelastung von über 500 Euro im Jahr für ein Kind bedeutet hätte. In der April-Stadtratssitzung hat der Bürgermeister die entsprechende Beschlussvorlage vorerst vertagt. Damit sind die Pläne jedoch nicht vollends vom Tisch, sondern werden demnächst erneut auf die Tagesordnung gesetzt.

Für uns ist die getroffene Entscheidung der einzig richtige Schritt, denn ein so weitreichendes und für junge Eltern einschneidendes Vorhaben, dass sie unverhältnismäßig belastet und darüber hinaus zu einem Standortnachteil für die Stadt Halle führt, muss wohl überlegt sein. Deshalb wäre es sinnvoll, die Angelegenheit in der kommenden Legislaturperiode durch den dann neu gewählten Stadtrat zu beraten. Darüber hinaus sind die Zahlen des Haushaltsabschlusses 2023 noch nicht bekannt, die jedoch für die Diskussion und somit für eine Meinungsfindung notwendig sind.

Weil Kindertageseinrichtungen zentrale Bildungsstandorte sind, die den Kindern rechtzeitig die notwendigen sozialen und Lernkompetenzen vermitteln, von denen sie nicht nur in der Schule profitieren, sollten Kitas künftig noch mehr gestärkt und dabei vom Land Sachsen-Anhalt über die bisher getätigten Summen hinaus unterstützt werden.

Das Nahziel muss weiterhin das beitragsfreie letzte Kita-Jahr sein. Eine völlige Abschaffung der Gebühren in der Folgezeit ist dann der nächste Schritt, der ein familienfreundliches und damit zukunftsweisendes Zeichen für unsere Stadt setzt.

Erschienen im AMTSBLATT der Stadt Halle (Saale), 24. Mai 2024

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