Die Fußball-Europameisterschaft ist nach den Olympischen Sommerspielen das weltweit größte Sportereignis des Jahres. Erstmals seit der Wiedervereinigung richtet Deutschland das Turnier aus. Die 24 qualifizierten Mannschaften spielen in zehn Städten, unter anderem im benachbarten Leipzig. Damit die zahlreichen deutschen Fans mit ihrem Team mitfiebern und hoffentlich mitjubeln können, wird es vielerorts wieder Public Viewing geben. In der selbsternannten Sportstadt Halle ist von offizieller Seite wegen finanzieller Zwänge nichts geplant. Es bleibt somit ausschließlich privaten Betreibern vorbehalten, im Kontext der UEFA EURO 2024 Events im öffentlichen Raum durchzuführen. Um zusätzliche Belastungen für Veranstalter zu vermeiden, wäre es aus Sicht unserer Fraktion sinnvoll, auf die Erhebung von Sondernutzungsgebühren, etwa für das Aufstellen von Leinwänden und Tribünen, zu verzichten.

Der Vorschlag ist haushaltsneutral, weil die geringeren Erträge aus den Gebühren durch ein prognostiziertes Mehr aus Gewerbe- und andere Steuereinnahmen vollends aufgewogen werden. Zudem ist es ein Beitrag zur Unterstützung der heimischen Wirtschaft. Denn hier zählt jede Maßnahme, die beispielsweise auch zur Stärkung von Handel und Gewerbe sowie Hotellerie und Gastronomie beiträgt. Gerade in diesen Bereichen gibt es in Halle weiterhin beträchtlichen Handlungsbedarf.

Darüber hinaus vereint Public Viewing Menschen unterschiedlicher Herkunft, die ein sportliches Großereignis, wie die Fußball-Europameisterschaft, verfolgen und dabei feiern wollen. Das „Rudelgucken“ stärkt also das Gemeinschaftsgefühl und kann den Zusammenhalt in unserer halleschen Stadtgesellschaft fördern, was besonders wichtig ist.

Erschienen im AMTSBLATT der Stadt Halle (Saale), 28. März 2024

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