Dr. Sven Thomas, der Vorsitzende des Vergabe – und Bauausschusses der Stadt Halle ist ungehalten. „Es ist ein Unding, aus der Mitteldeutschen Zeitung zu erfahren, dass die vom Land zugesagten Hochwassergelder plötzlich weg sind. Es ist einfach lachhaft, wenn ein Finanzministerium mitteilt, es wisse nicht, wie viele der teils schon begonnenen Bauprojekte in Gefahr sind.“ Gibt es im Land kein Risikomanagement?

In Halle verfolgt der zuständige Vergabeausschuss die steigenden Kosten bei Bauprojekten seit Monaten aufmerksam. Der Stadtrat hatte das Rechnungsprüfungsamt erst unlängst beauftragt, die deutlich angewachsenen Kosten eines Schulbauprojektes genau unter die Lupe zu nehmen. Zudem hatte die Stadt schon im September im Ausschuss über stark steigende Kosten bei den halleschen Schulbauprojekten berichtet und konkrete Vorschläge für Ausgleichsmaßnahmen unterbreitet.

Nur wenn die Finanzierung der vom Land geförderten Hochwasserprojekte gesichert ist, kann der Stadtrat notwendige Vergaben für die Weiterführung der Bauten beschließen; das schreibt der Fördermittelgeber rechtsverbindlich vor. Thomas erwartet vom Land schnellstmögliche Auskunft, welche Projekte in welcher Höhe konkret betroffen sind. Angesichts der bereits im Haushalt der Stadt klaffenden Lücken, kann Halle die Mehrkosten keineswegs allein tragen. „Ich persönlich halte zum jetzigen Zeitpunkt, einen Vergabe- und Baustopp bei den Hochwassermaßnahmen noch nicht für gerechtfertigt“, betont Thomas. „Wir sollten Wege finden, die Eissporthalle und das HFC Nachwuchszentrum zu vollenden.“ Für die noch nicht begonnenen Projekte oder solche, die sich in einer frühen Phase der Umsetzung befinden, verringern sich die Vollendungschancen allerdings deutlich.

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