Innerhalb der halleschen Stadtgesellschaft wird die Problematik autofreie Innenstadt derzeit heiß diskutiert. Dabei prallen Pro und Kontra hart aufeinander. Eine von der Stadtverwaltung erarbeitete Konzeption soll am Mittwoch im Stadtrat beschlossen werden. Die Fraktion Hauptsache Halle wird dazu ebenfalls ihre Argumente, die sie in einem Änderungsantrag formuliert hat, in die Debatte einbringen.

„Es steht außer Frage, dass unsere Innenstadt attraktiver werden muss. Ebenso beeinträchtigen Verkehrslärm und Abgase die Lebensqualität. Deshalb werden wir uns einer Reduzierung des Autoverkehrs nicht grundsätzlich entgegenstellen. Wenn allerdings das jetzt Geplante ohne Abstriche umgesetzt wird, hat das erhebliche Konsequenzen für die Gewerbetreibenden,“ so Andreas Wels, Vorsitzender der Fraktion Hauptsache Halle. Akzeptabel sei beispielsweise die Schaffung von autofreien Zonen in Nebenstraßen, wie etwa der Kleinen Ulrichstraße. Kleine, von Augenmaß und Weitsicht zeugende Schritte würden dazu beitragen, alle mit ins Boot zu holen. Man müsse die berechtigten Bedürfnisse der Fußgänger und Radfahrer berücksichtigen, dürfe gleichwohl aber die elementaren Interessen der Händler und Anwohner nicht vernachlässigen. Riskante Schnellschüsse, die das Ziel verfehlen, könnten am Ende jene treffen, die als Steuerzahler das gesellschaftliche Leben erst ermöglichen.

„Wir machen Politik für die Hallenserinnen und Hallenser. Ihre Interessen stehen im Fokus unseres Handelns. Deshalb wird die Fraktion der Konzeption in ihrer vorliegenden Form die Zustimmung verweigern“, stellt Andreas Wels in einem Statement fest. Man erwarte von den Entscheidungsträgern eine zukunftsfähige Beschlussvorlage, die allen Betroffenen gerecht wird und der durch die Corona-Pandemie bereits schwer belasteten Wirtschaft nicht noch mehr Schaden zufügt.

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