In jüngster Zeit kam es erneut zu Straftaten von Jugendlichen an Gleichaltrigen. Von Beleidigung, Nötigung, Raub und sogar Körperverletzung war in den Medien zu lesen. Eine Welle diesbezüglicher Delikte hatte bereits im Frühjahr für Unsicherheit besonders bei jungen Hallenserinnen und Hallensern sowie deren Eltern gesorgt. Unsere Fraktion forderte deshalb ein Sicherheitskonzept und brachte einen entsprechenden Antrag in den Stadtrat ein. Das hallesche Kommunalparlament hat im Juni bekanntlich anders entschieden und will den Fokus auf vorbeugende Maßnahmen richten. Dieses Ansinnen hatten wir als zu kurzsichtig kritisiert, was durch die derzeitige Lage in der Stadt bedauerlicherweise belegt wird.

Mit Blick auf die Jugendkriminalität in unserer Stadt ist leider keine positive Entwicklung zu erkennen. Bei den Kindern und Jugendlichen geht weiterhin und vermehrt die Angst um, Opfer von Gewaltstraftaten zu werden. Die jüngsten Fälle auf dem Weg zur Schule und auf den Schulhöfen, die jetzt bekannt wurden, weil besorgte Lehrerinnen und Lehrer die Verwaltung darüber informierten, sind dafür eine traurige Bestätigung. Auch wenn die Initiative für ein tragfähiges und ganzheitliches Konzept, welches ein Mehr an Sicherheit bringen sollte, nicht erfolgreich war, ist es jedoch angesichts der aktuellen Ereignisse umso erforderlicher, dass Verwaltung, Polizeibehörde und weitere Verantwortliche nunmehr tätig werden, um die Lage in den Griff zu bekommen. Konkrete Vorschläge, die schnelle und nachhaltige Erfolge bei der Eindämmung des kriminellen Geschehens versprechen, müssen auf den Tisch!

Eine Zunahme der Gewalt auf Halles Straßen und Plätzen – insbesondere auf Schulwegen und Schulhöfen – ist unter keinen Umständen akzeptabel. Es wird einmal mehr deutlich, dass ein Präventionskonzept allein keine Lösungen für die eklatanten Probleme bringen wird, zumal der avisierte Präventionsrat noch nicht existiert. Ein Sicherheitskonzept erscheint somit alternativlos.

Unsere Fraktion sieht Halle im Wettbewerb mit anderen Kommunen gern auf einem der ersten Plätze im Ranking. In der deutschlandweiten Kriminalitätsstatistik wünschen wir uns dies allerdings nicht!

Erschienen im AMTSBLATT der Stadt Halle (Saale), 04. November 2022

Empfohlene Artikel

WordPress Cookie Plugin von Real Cookie Banner