Anfang Oktober präsentiert sich die Stadt Halle (Saale) in München auf der größten Immobilien- und Entwicklungsmesse in Europa, der „Expo Real“. Auf der Beigeordnetenkonferenz am 10. September 2019 hat die Verwaltung angekündigt, in diesem Jahr das RAW-Gelände, das ehemalige Reichsbahnausbesserungswerk, als innerstädtische Potentialfläche auf der Expo Real vorzustellen. Wir unterstützen als Fraktion Hauptsache Halle dieses Vorhaben. Denn das ehemalige RAW-Gelände ist ein industriell genutzter innerstädtischer Standort mit einer über 100-jährigen Tradition. Die städtische Initiative ist folgerichtig: Rund 1,5 Milliarden Euro hat die Deutsche Bahn in den Ausbau ihrer Infrastruktur in unserer Stadt investiert. Dazu gehört die neue ICE-Sprinter-Verbindung Berlin-Halle-München. Aber auch die Inbetriebnahme der modernsten Zugbildungsanlage Europas. Damit rückt auch das RAW-Gelände östlich des Hauptbahnhofes in den Fokus von Stadtplanern und Unternehmen.

Im September wird sich auch der städtische Wirtschaftsausschuss vor Ort über das Areal informieren. Ersten Einschätzungen zufolge kann das RAW-Gelände einer nutzungsorientierten Entwicklung zugeführt werden. So wurden die Erschließung des Geländes über eine Brückenlösung mit Anschluss an die Raffineriestraße, eine Verlängerung der Fußgängerunterführung zu den Bahnsteigen und die Errichtung einer neuen S-Bahn-Haltestelle „Anschlussstelle Europachaussee“ bereits durch den Eigentümer untersucht. Damit wurden Ideen für erforderliche Zuwegungen entwickelt, um gewerbliche Angebote auf dem Gelände zu ermöglichen, wie ein Zentrum für offenes Handwerk oder ein Kongress- und Veranstaltungszentrum. Untersuchungen zum Grundstück haben zudem die nutzungsbedingten Verunreinigungen im Untergrund betrachtet. Für die Entwicklung des Geländes stellen diese Altlasten die größte Herausforderung dar. Denn obwohl das Grundwasser auf dem Gelände seit zehn Jahren gereinigt wird, konnten diese Belastung bislang nur langsam verringert werden.

Als Fraktion Hauptsache Halle wollen wir zusammen mit der Stadt die weitere Entwicklung auf dem RAW-Gelände aktiv begleiten. Denn gerade die Altlastensanierung kann durch eine kommunale Unterstützung schneller umgesetzt werden, um die Attraktivität des Gebietes für zukünftige Investoren zu erhöhen. Es ist höchste Zeit, dass diese fast 25 Hektar große Potentialfläche aus dem „Dornröschenschlaf“ erwacht.

Erschienen im AMTSBLATT der Stadt Halle (Saale), 25. September 2019

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