Heute jährt sich der Tag zum vierten Mal, an dem Halle von einem abscheulichen Anschlag heimgesucht wurde und der tiefe Wunden in der Stadtgesellschaft hinterlassen hat. Andreas Wels, Vorsitzender der Fraktion Hauptsache Halle, gibt anlässlich des Gedenktages folgende Erklärung ab:
„Der 9. Oktober 2019 hat unsere Stadt Halle zutiefst verändert. An jenem Tag wurden wir alle Zeugen eines unbeschreiblichen Verbrechens, das immer noch nachwirkt. Ein Attentäter hatte versucht, am höchsten jüdischen Feiertag in die Synagoge einzudringen, um ein Massaker anzurichten. Als das glücklicherweise misslang, zog er eine Blutspur durch unsere Heimatstadt, die zwei Opfer forderte und viele von uns bis heute erschüttert. Diese Schreckenstat, die für immer mit Halle verbunden sein wird, darf sich niemals wiederholen. Das zersetzende Gift des Antisemitismus und des Rassismus muss aus unserer Gesellschaft verschwinden. Das ist die schmerzende Lehre, die wir aus dem 9. Oktober ziehen müssen. Dazu gehört auch das Nicht-Wegsehen, das Einmischen, wenn herabwürdigende Sprüche fallen, wenn Menschen anderer Hautfarbe, Religion oder sexueller Orientierung beleidigt und diskriminiert werden. Meine Fraktion wird sich unermüdlich dafür einsetzen, dass dieses menschenverachtende Gedankengut, dass letztlich zum Anschlag geführt hat, nirgendwo und zu keiner Zeit um sich greifen kann. Deshalb ist es unerlässlich, alle demokratischen Kräfte unserer Heimatstadt zu bündeln, frei von ideologischen Zwängen humanes Verhalten zu propagieren und hasserfüllten Strömungen mit allen Mitteln, die in einem freiheitlich-demokratischen Rechtsstaat zur Verfügung stehen, die Stirn zu bieten.“